"Singen kann man nicht lernen!" - Warum das so nicht stimmt.

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ALLE SAGTEN, DAS GEHT NICHT.
DANN KAM EINER, DER HAT`S EINFACH GEMACHT.

Ich möchte mit einer, nein, eigentlich zwei Fragen beginnen:
1. Warum singst Du oder möchtest Du singen?
2. Gibt es etwas, das Dich davon abhält?

Ein Kommentar unter einem Facebook-Post, in dem ich neulich Tipps zum Thema Stimme gegeben habe, hat mich sehr beschäftigt: „Entweder man hat Stimme und Talent oder eben nicht. Singen kann man nicht erlernen!“

Batsch. Das sitzt ja erstmal ordentlich.
Als ich dann darüber nachdachte, was ich darauf antworten werde, fiel mir auf, dass ich ja eigentlich sowie so schon seit Längerem über EXAKT dieses Thema etwas schreiben wollte! Ich konnte nur noch nicht genau greifen, wie, was genau.
Aber: JETZT, im ICE sitzend und durch weiße Landschaften düsend, kriege ich es „gegriffen“!

Los geht´s:
Auf mich wirkt(e) der Facebook-Kommentar hart und auch auf eine Art ziemlich schonungslos, und ich fragte mich zum Einen:
Ist das angemessen?


Alles ist eine Leistung. Nicht.

Zum Anderen: Woher kommt denn eigentlich die weit verbreitete Idee, dass nahezu alles, was wir tun (möchten), sofort pauschal eine Art „Leistung“ ist, die bewertet, in Schubladen gepackt und beurteilt werden muss und: Fällt das eigentlich überhaupt jemandem auf?

Zum wahrscheinlich größten Teil kommt diese Bewertungskiste natürlich aus unserem (mittlerweile ja auch seit Längerem wissenschaftlich bestätigt äußerst fragwürdigen) „klassischen“ Schulsystem, das wohl die meisten von uns mehr oder weniger "beschädigt" durchlaufen mussten und zum Anderen sicher auch von unserer jeweiligen Erziehung.

Jetzt aber mal ganz ehrlich: So richtig Spaß macht dieses Glaubensmuster doch irgendwie nicht, oder?


Judging kills creativity. But so what from!

Vielleicht ist es nun langsam an der Zeit, das zu hinterfragen, bzw. sich zu beobachten und überhaupt erstmal zu bemerken (!), wie oft diese „Idee“ oder „Prägung“ täglich bei einem selber so „einrastet“. Und zwar egal, um welches Thema es geht und vor allen Dingen, wie unangemessen dieses Muster doch in den meisten Fällen ist.
Darüber hinaus (Achtung, Service-Info!): Bewertung ist wohl neben Angst einer der größten Kreativitätskiller! (Bitte. Gern geschehen. 😜)

Damit meine ich nicht, dass ich, schreibe ich z.Bsp. einen Song, nicht granatenmäßig kritisch bin und so lange daran herum feile bis ich denke: JETZT passt´s. (Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schlafe ich drüber und denke dann: Nee, passt doch noch nicht.)
DAS ist aber Handwerk und ein permanentes, sehr wachsames, bewusstes hinein-Spüren, wann und wie etwas stimmig ist, sich etwas quasi FÜR MICH im Sinne der Musik und Aussage „fertig“ anfühlt.
Würde ich in meiner Kunst von Vornherein an jede sich gerade vorsichtig und zerbrechlich im Schlüpfen befindende Idee sofort verurteilend, einordnend und bewertend herangehen, hätte ich wohl in all den Jahren keine einzige Zeile zu Papier gebracht, geschweige denn Konzerte gesungen! Wie traurig wäre das denn, bitte?

Die ganzen jungen Ideenpflänzchen wären nämlich höchstwahrscheinlich alle direkt
-noch vor dem Erblühen quasi!!!- mit dem Bewertungsstempel „Nicht gut genug!“ platt gemacht worden. Fühlt sich ziemlich mies an, dieses gedachte Szenario.


Tanzen!

Zurück zu dem oben erwähnten Kommentar:
Ich dachte dann weiter, dass ich ja schließlich auch z.Bsp. nicht aus dem Grund heraus tanzen gehe, weil ich ein riesiges „Talent“ habe oder annehme, irrsinnig gut darin zu sein. (Wobei zuverlässige Quellen tatsächlich berichten, dass ich mich sehr ok bewegen kann. 🙃)
Nein, ich gehe tanzen, weil es mir Spaß macht!
Weil es mich glücklich macht, ich mich mit meinem Körper durch´s Tanzen verbunden fühle, ich mich spüre; weil es mir einfach gut geht, wenn ich mich zu Musik bewege. Fertig.

Und natürlich werde ich sicher keine Profi-Tänzerin werden, aber erstens ist das nicht meine Motivation und zweitens: Öhm, warum habe ich nochmal Lust zu tanzen?


MAKING OTHER PEOPLE FEEL SMALL DOESN´T MAKE SOMEONE BIG!

Also, geh` bitte tanzen, zifix! 😉
Will sagen: Fang unbedingt an zu singen oder steig` wieder ein, WENN Du diesen Gedanken hast!
Es ist nämlich völlig unwesentlich, ob irgendjemand behauptet, Du bräuchtest immenses Talent und könntest etwas so Sinnliches und Ursprüngliches wie Singen nicht „lernen“. Wenn es Dir (und vielleicht Anderen?!) Freude macht: Tu(t) es!!!

An dieser Stelle passt jetzt auch ein Ausschnitt meiner Antwort auf den Facebook-Kommentar:
„Es kommt natürlich immer auf die jeweilige Zielsetzung und das dementsprechende Niveau an, die/das man hat: Möchte ich ausschließlich singen, weil es mich (und/oder Andere) privat erfreut oder möchte ich das professionell tun?
Aber: JEDER kann sich verbessern oder an Stimmthemen arbeiten, um sich weiter zu entwickeln, egal, auf welchem "Level" er sich gesanglich befindet. Und darum geht es in meinen Tipps! Ganz wertungs- und urteilsfrei quasi.“

In der Rigorosität des FB-Kommentars schwingt für mich übrigens auch noch etwas mit: Nämlich u.a. das Mantra „Ich bin nicht gut genug.“ oder „Du bist nicht gut genug.“.
Kommt Dir dieses Gedankenmuster irgendwie bekannt vor? (Am Schluss des Textes gibt es dazu ein schönes kleines Experiment von mir für Dich, wenn Du magst!)


LOSLASSEN? GRENZEN SETZEN.

Energiekiller, Kreativitätsunterdrücker und Spaßbremsen können Dich von Deinen ureigenen wertvollen Impulsen abbringen, von Deinen Wünschen oder gar von Deinem Bauchgefühl.
Dazu ist aber offiziell niemand berechtigt außer maximal Du selber!
Es ist schlicht nicht der Zuständigkeitsbereich anderer Menschen, DIR zu sagen, was Du in ihren Augen wie „gut“ oder „schlecht“ zu tun oder lassen hast. Das ist nur übergriffig.

Hat vielleicht irgendjemand mal zu Dir gesagt als Du jünger warst (oder vor Kurzem?), dass Du keine „schöne“ Stimme hast oder Du nicht singen kannst?
Wie hat sich das für Dich in dem Moment angefühlt?
Und wieso und mit welcher Berechtigung steht die Meinung eines Anderen eigentlich ÜBER der potentiellen Freude, die DU beim Singen empfindest?
Du entscheidest, was Du magst und was nicht; worauf Du Lust hast und worauf nicht.


You don´t have to prove yourself to others. You do it for yourself!

Könnte es von nun an darum gehen, dass Du in erster Linie zunächst mal DICH glücklich machst und nicht Andere?
Vielleicht darfst Du ja GENAU JETZT damit beginnen, Deine Grenzen klarer setzen.

1. Wie weit lässt Du Dir von Anderen in Deine Wünsche und Impulse reinreden?
2. Welchen Zugriff auf Deine Gefühle, Gedanken erlaubst Du Anderen damit eigentlich?
3. Wie stark prägt das dann auch DEINE Entscheidungen?

Dir darüber klar zu werden, ist würde- und respektvoll Dir selbst gegenüber: Du achtest und wertschätzt Dich, Deine Bedürfnisse und Wünsche. (So kommst Du nebenbei bemerkt außerdem auch ganz automatisch in besseren Kontakt mit Dir selbst und schaffst Selbstvertrauen!)

Nicht vergessen (Achtung! SPOILER!):
Gesang ist frei. Musik ist frei. 💜
Jeder darf sie machen, spüren und sich an ihr erfreuen! Gut, oder? 😊



Mini-Experiment dazu:

Dauer: zwei, drei Minuten (Stoppuhr stellen!)

Schließe, wenn Du diesen (und den nächsten) Satz gelesen hast, Deine Augen, atme ganz in Ruhe ein, atme aus und stelle Dir mal folgende Frage (Nimm` einfach nur urteilsfrei wahr, was sich Dir anschließend "zeigt".):

WAS WÜRDE PASSIEREN, WENN ... ich den Leistungsgedanken UND die Bewertung Anderer loslasse und einfach nur singe?

. . .

Und? Wie fühlt sich das für Dich an? 😘
Wie geht es Dir damit?

PS: Vielleicht magst Du Deine Gedanken, Gefühle, Ideen (?) dazu ja auch aufschreiben?
Dann kannst Du da wieder reinlesen, sollte das "Leistungskarussell" in Deinem Kopf sich wieder anfangen zu drehen ... oder Du schreibst mir `ne Mail, und ich erinnere Dich höchstpersönlich an diese kleine Übung! 🥳

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